Monatsandacht September 2020

Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
2.Korinther 5,19

„Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm.“ Was für eine Aussage! Eine paradoxe, eine befremdende Aufforderung. Jeder normale Mensch würde doch sagen: Versöhnt euch mit Gott.

 

Paulus dreht das um. Er entzieht uns die aktive Rolle. Glaubt nur nicht, ihr müsstet oder könntet gar irgend etwas tun. Euch sind die Hände gebunden. Euer ganzes übersteigertes Selbstwertgefühl ist für die Katz. Nicht einmal ich, Paulus, oder meine Reisegenossen, handeln in dieser Sache aus eigenem Antrieb. Die Idee von der Versöhnung ist nicht auf unserem Mist gewachsen.

Streit ist überall möglich, ob in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Gemeinde, überall, wo wir in Beziehungen stehen. Aber sagt doch selbst: die Versöhnung ist immer am Schönsten! Wir sehnen uns danach, dass wieder Frieden und Einvernehmen unter uns ist, dass jede Meinungs- verschiedenheit ausgeräumt ist, dass Fehlverhalten verziehen wird. Genauso ist es mit unserer Beziehung zu Gott. Wir alle machen Fehler, sind nicht frei von Schuld. Aber: wenn wir Fehler machen / schuldig werden, und dieses einsehen, vor Gott bringen, versöhnt er sich mit uns. Darauf können wir uns verlassen.

Als Jesus am Kreuz starb, war Gott in ihm, bei ihm, mit ihm. Genauso, wie er stets und immer in uns, mit uns, bei uns ist. Jesus nahm alle Sünden auf sich, um den Weg zur Versöhnung mit Gott frei zu machen. Das ist eine vollkommene sichere Basis für Vergebung, wir können uns keine bessere vorstellen. Denn wenn Jesus als Gottes Sohn selbst für uns am Kreuz starb, dann sind wir für immer freigesprochen von der Schuld. Wann immer wir uns auf Jesus einlassen, wischt Gott alle Schuld vom Tisch. Vollständig, immer, dauerhaft. Wer Christus nachfolgt, den hat Gott mit sich selbst versöhnt, ein für alle Mal. Wer Christus nachfolgt, der kann, darf und muss anderen Menschen mit Versöhnung und Versöhnlichkeit begegnen.

Gaby Herken