Monatsandacht Mai 2020

Dient einander
als gute Verwalter
der vielfältigen Gnade Gottes,
jeder mit der Gabe,
die er empfangen hat!
1. Petrus 4,10

Liebe Ökonominnen und Ökonomen!

Komische Anrede? Hättest dich selber nie als Ökonom, also Verwalter oder Wirtschaftler bezeichnet? Die Bibel bzw. Petrus tut es! Petrus schreibt anverschiedene Gemeinden. Und dieser Abschnitt handelt von der Gemeinde, bzw.dem Leben eines einzelnen in dieser Gemeinschaft. Petrus meint hier also nichtirgendeine besondere Gruppe innerhalb der Gemeinde. Er redet hier nicht dieÄltesten, die Presbyter oder Diakone an. Er nennt alle Christen ganz wörtlichÖkonomen! Es ist eine ganz allgemeine Aufforderung an alle, die zur Gemeindegehören.
Hörst du gerne Aufforderungen? Einen Befehl gar? Bei mir regt sich da immer ersteinmal Rebellion! Wenn jemand meint, mir sagen zu müssen, wo es lang geht, dannschalte ich auf Durchzug. Egal ob es sinnvoll ist oder nicht, was ich tun soll. Jetzt tueich es erst recht nicht!
Und diese Rebellion setzt sich doch fort, wenn ich dann auch noch "dienen" soll: Dasgeht ja gar nicht! "Dienen", den unteren Weg gehen, etwas für andere tun, das mirgar nicht liegt? Und guter Verwalter? Das hört sich nach Stress und großer Verantwortung an. Will ich auch nicht unbedingt. Was ist das also für ein blöder Vers!


Sicherlich, als Christen werden wir nicht sofort solche Abneigung gegen diesen Versentwickeln. Doch hören wir ihn mit Ohren anderer Menschen, dann können wirvielleicht den Widerstand gegen solch einen Vers verstehen.Diesen Vers muss man von hinten lesen! Dann verliert er seinen Schrecken und wirdzu einem großartigen, motivierendem Versprechen!

1. "empfangen"
Ihr habt etwas geschenkt bekommen! Umsonst natürlich. Dafür habt ihr nichtsgemacht, nicht gearbeitet, nicht ein besonders vorbildliches Leben geführt. Nein,nichts dergleichen. Was ihr bekommen habt war durch und durch ein Geschenk!

2. "Gabe"; die vielfältige Gnade Gottes
Das Geschenk wird hier mit Gabe bezeichnet. Eine Gabe von Gott! Eine Gabe dieaus seiner vielfältigen Gnade kommt. Also kein Einheitsgeschenk, sonder für jedenetwas Besonderes. Etwas, das gut zu ihm passt, sozusagen auf den Leibgeschneidert. Auch hier wieder das griechische Wort: Charisma! Das ist einebesondere Fähigkeit, eine Stärke, eine Begabung, die Gott jedem Christen geschenkthat. Es gibt in der Bibel verschiedene Aufzählungen, was für Charismen existieren(z.B. Römer 12, 1.Korinther 12-14). Je nach Auslegung kommt man auf 20 bis 30verschiedene Gnadengaben (ein anders Wort dafür). Mindestens eine - für dichabsolut passende - davon hast du, wenn du an Gott glaubst und Jesus nachfolgst.Wenn es nicht so wäre, dann könnte Petrus seine Aufforderung nicht so allgemein analle Christen richten.

3. Zwischenfazit:
Du bist mit mindestens einer großartigen Fähigkeit von Gott beschenkt worden.Natürlich sollen wir haben diese Gabe(n) dann auch gebrauchen. Und weil dieseGaben fein säuberlich von Gott für dich persönlich herausgesucht wurden, macht esin der Regel Spaß, sie zu leben! Ihr könnt das zum Beispiel jeden Sonntag bei uns imGottesdienst sehen: Die MusikerInnen, die ModeratorInnen. Und wenn ich predige,dann macht mir das meistens wirklich Spaß, weil ich die Gabe des Lehrens habe. Ihrkönnt es aber auch bemerken, wenn ihr einmal die Menschen seht, die unsere Kircheputzen! So betrachtet verliert ja dieser Vers den anfänglichen Schrecken, den er unsoder anderen einjagen könnte.

4. "gute Verwalter dienen den anderen
"Nun wird es gefährlich! Warum? Ein Beispiel zur Erklärung: Mir macht es FreudeSchokolade zu essen! Würde ich jetzt zu viel essen, würde ich dick und irgendwannkrank werden. Ich muss mir das also gut einteilen: z.B. pro Wochenende eine Tafel,na ja, also eine große Tafel. Und schon bin ich ein Ökonom! Ich verwalte meinenSchokoladenkonsum. So möchte Gott, dass wir unsere Gaben verwalten: nicht zuviel, damit du nicht ausbrennst, nicht zu wenig, damit die Gemeinde deine Gabennicht vermisst! Denn du hast deine Gaben für die anderen bekommen, auch wenn esdir selber Spaß macht, sie auszuüben: Diene den anderen! Egal was für eine Gabedu hast: Es geht immer darum, dass andere Menschen davon positiv berührt oderverändert werden.

Abschluss
Daran schließen sich nun Fragen an:
Kennst du deine Gaben? Welche sind es?
Wie setzt du sie in deiner Gemeinde ein? Wie profitieren andere davon?
Was muss passieren, damit du deine Gaben noch besser und intensiver einsetzenkannst?

Gerne helfen wir vom Gemeinderat dir bei der Beantwortung!
Seid herzlich gegrüßt und gesegnet
Heddo Knieper